Operation Gratitude (Zweiter Weltkrieg)

Operation Gratitude
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg

Eine Curtiss SB2C Helldiver über einem brennenden japanischen Tanker nahe der Küste Vietnams
Datum 10. bis 20. Januar 1945
Ort Südchinesisches Meer, Indochina, Südchina und Formosa
Ausgang amerikanischer Sieg
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten

Japanisches Kaiserreich Japan

Befehlshaber

William Halsey,
John S. McCain
(3. Flotte, Task Force 38)

Terauchi Hisaichi
(Südarmee)

Verluste

201 Flugzeuge,
167 Tote (Flugzeugbesatzungen),
205 Tote, 351 Verwundete (auf den Schiffen)

ca. 300.000 BRT versenkt,
615 Flugzeuge,[1][2]
mehrere tausend Tote

mehrere hundert tote Zivilisten
(zwischen 3. und 25. Januar)

Die Operation Gratitude (engl. Gratitude „Dankbarkeit“; auch als South China Sea Raid bezeichnet) war eine militärische Operation des Pazifikkrieges, bei der die Fast Carrier Task Force der US Navy unter Admiral Halsey im Januar 1945 ins Südchinesische Meer vorstieß und dort gegen japanische Schiffe und Stützpunkte entlang der vietnamesischen und südchinesischen Küste vorging.

Die Operation fand parallel zur Schlacht um Luzon im Rahmen der Rückeroberung der Philippinen statt. Ursprünglich sollte die Trägerflotte nur die Inselgruppe absichern; Admiral Halsey, dem diese defensive Rolle missfiel, setzte jedoch nach wiederholtem Drängen die von ihm entworfene Offensivoperation Gratitude durch.[3] Die Amerikaner planten dabei einerseits, die feindlichen Nachschublinien zwischen der Malaiischen Halbinsel, den Philippinen und dem japanischen Mutterland zu unterbrechen. Andererseits lag ihnen ein (falsch interpretierter) Bericht der Meynier-Gruppe vor, wonach zahlreiche japanische Kriegsschiffe, die die Zerschlagung der Kombinierten Flotte bei Leyte überstanden hatten, sich in die Cam-Ranh-Bucht im besetzten Französisch-Indochina zurückgezogen hätten und nun von dort aus einen Gegenangriff auf die amerikanischen Nachschublinien planen würden.[4]

Nach einer ersten Angriffswelle gegen die Marine- und Luftwaffenstützpunkte in Indochina wandte sich die US-Trägerflotte nach Norden und griff Ziele in Formosa und Südchina, besonders Hongkong, an.

Obwohl kein größeres japanisches Kriegsschiff anzutreffen war, endete die Operation als amerikanischer Erfolg, da dutzende Transportschiffe, darunter zahlreiche Tanker, versenkt werden konnten.[5] Auch wurden die Flugplätze der Region schwer getroffen. Die japanische Militärführung rechnete in der Folge mit einer US-Invasion in Südchina und verlegte zusätzliche Truppen dorthin.[6]

  1. J.D. Brown, David Hobbs (Hrsg.): Carrier Operations in World War II, Naval Institute Press, Annapolis 2009, S. 278
  2. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Bibliothek für Zeitgeschichte der Württembergischen Landesbibliothek, Stuttgart, Januar 1945
  3. Samuel Eliot Morison: The Liberation of the Philippines: Luzon, Mindanao, the Visayas, 1944–1945, History of United States Naval Operations in World War II, University of Illinois Press, 2002, S. 161
  4. Samuel Eliot Morison: The Liberation of the Philippines: Luzon, Mindanao, the Visayas, 1944–1945, History of United States Naval Operations in World War II, University of Illinois Press, 2002, S. 158ff
  5. Mark P. Parillo: The Japanese Merchant Marine in World War II, Naval Institute Press, Annapolis 1993, S. 143
  6. Kwong Chi Man, Tsoi Yiu Lun: Eastern Fortress: A Military History of Hong Kong, 1840–1970, Hong Kong University Press, 2014, S. 229

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